headerimg

Zweihänder


Drittes Buch aus "Waffenkunde"


"Iluvátar hatte Gründe, uns zwei Arme zu geben. Einen davon mit einem hölzernen Brett zu belasten, war keiner davon.“

In vielerlei Hinsicht sind Zweihänder (auch „Großschwerter genannt) die Könige unter den Schwertern. Sie ähneln ihrer mit einer Hand zu führenden Gegenstücken und sind ihnen doch überlegen. Ein Hieb mit einem Zweihänder – ungehindert und mit voller Wucht ausgeführt – ist verheerend. Keine Rüstung kann einen solchen Treffer aushalten.

Obzwar die Waffen verwandt sind, kann man die Techniken des Kampfes mit einem Einhänder oder einem Zweihänder doch unmöglich miteinander vergleichen. Die Masse eines Einhänders ist so gering, dass ein Menschenarm sie ganz und gar beherrschen kann. Der Zweihänder hingegen ist dazu viel zu schwer. Zweihänder sind Hiebwaffen, die Schneide ist im Allgemeinen nicht übermäßig scharf und der Schaden rührt allein von der Masse her. Das geschickte und rasche Führen eines Zweihänders erfordert eine ausgiebige Nutzung der Hebelwirkung und des Schwungs der Waffe. Präzision ist sehr wichtig, denn ist die Klinge einmal in Bewegung, ist es sehr schwer den Streich zu korrigieren, geschweige denn ihn zu stoppen und zu ändern. Der Schwertkämpfer, der einen Zweihänder führt, kann aus einer großen Anzahl von Bewegungen, Hieben und Stößen auswählen. Wie bei den meisten Nahkampfwaffen sind die erfolgversprechendsten Züge immer die Kombination verschiedener Streiche. Ein langer Schwung, der die Verteidigung ablenkt, gefolgt von einem plötzlichen, harten Stoß nach dem Gesicht ist schwer zu parieren. Zweihänder sind reine Angriffswaffen. Es ist sehr schwierig, sie zum Abblocken und Parieren von Schlägen zu benutzen. In einem Kampf gegen einen Einhänder wird der Kombattant mit dem Zweihänder stets versuchen, den ersten Treffer anzubringen, während es das Ziel des Einhänders ist, aus der kritischen Zone heraus- und näher an seinen Gegner heranzukommen, wo das Großschwert nicht mehr so effektiv ist. Viele Zweihänder-Kämpfer tragen eine zweite Waffe, einen Dolch oder ein Rapier etwa, im Gürtel, auf die sie dann im Nahkampf zurück greifen


„Ein Duell zwischen Zweihändern erweckt eher den Eindruck eines Tanzes, als den eines Kampfes.“

Ein Kampf zweier Gegner, die beide mit einem Zweihänder bewaffnet sind, ist hingegen etwas ganz anderes. Ein Duell zwischen zwei Meistern des Kampfes mit dem Großschwert ist für den Zuschauer höchst ätherisch und spannend. Beide Seiten versuchen fortwährend, die Bewegungen und Züge des Gegners vorauszuahnen und sich darauf einzustellen. Es ist gleichermaßen ein Kampf zwischen Geist und Geist, wie der Kampf zwischen Schwert und Schwert und den Sieg erringt für gewöhnlich der Kämpfer, dem es gelingt, den ersten Treffer zu landen, indem er seinen Widersacher aus dem Gleichgewicht bringt oder ihn mit einer List dazu bewegt, eine Lücke in seiner Verteidigung zu öffnen.


Stangenwaffenkämpfer

„Diese Wunde stammt von einer WAS?“
Chynac, Feldheiler von König Ciryandil bei der Untersuchung eines Verletzten, der von einer Stangenwaffe übel zugerichtet wurde.

Obgleich viele Ähnlichkeiten zwischen Großschwertern und Stangenwaffen zu bestehen scheinen, handelt es sich in Wirklichkeit doch um eine gänzlich andere Art. Im Gegensatz zu Großschwertern konzentrieren Stangenwaffen die Wucht des Treffers auf eine sehr viel kleinere Stelle, wodurch er ungleich härter wird, im selben Zuge aber auch schwieriger anzubringen ist.
Anders als das Großschwert, das im Vergleich zum Rest der Waffe einen relativ kleinen Griff hat, verfügt die Stangenwaffe über einen größeren Teil, mittels dessen sie sich führen lässt. Die Stange kann bis zu sechs Fuß lang sein. Dieser große Griffbereich gewährleistet eine hervorragende Hebelwirkung und somit außerordentlich schnelle Bewegungen. Ein geübter Stangenwaffenkämpfer kann ohne Vorbereitung aus dem Stand heraus jedweden Schlag führen.
Aus demselben Grund ist es viel leichter, mit einer Stangenwaffe Hiebe des Gegners abzublocken, was dem Kämpfer mehr Raum zur Anpassung seines Stils lässt. Stangenwaffenkämpfer müssen nicht aggressiv vorgehen, wenn sie es nicht wollen. Viele Stangenwaffen verfügen über einen Dorn, der im Nahkampf zum Einsatz kommt. Allerdings gelten für alle zweihändig zu führenden Waffen die gleichen taktischen Grundregeln: Ihr größter Vorteil liegt in ihrer Reichweite. Sobald der Gegner zu nahe heran ist, ist auch die Stangenwaffe kaum noch von Nutzen.
Am wirksamsten lassen sich Stangenwaffen ohne jeden Zweifel in Schlachten einsetzen. Eine Gruppe von Stangenkämpfern, die von einem Wall aus Schilden geschützt wird, ist nur schwer auszuschalten.


Speere

„Den habe ich nicht kommen sehen …“
Die letzten Worte von Throidor, der in der Schlacht des Letzten Bündnisses durch einen Speer starb.

Speere sind reine Wurfwaffen. Sie haben keine Klinge, sie haben keine Schneide, nur eine Speerspitze. Der Schaft der Waffe ist bis zu neun Fuß lang und sehr schwer zu dirigieren. Ein Speer ist für ein Duell nicht die beste Wahl. In der Schlacht jedoch kann ein geübter Speerkämpfer dutzende von Gegnern eliminieren. Es ist sehr schwer, einen nahenden Speer zu sehen, bevor es zu spät ist. Deshalb sind nach dem Gesicht gezielte Würfe hinter einem Schilderwall hervor auf offenen Schlachtfeldern die effektivste Taktik.


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 199 Themen und 1176 Beiträge.