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Alte und fremdländische Rezepte
Sechstes Buch aus dem Band "Die Kunst des Kochens"
Unzählige alte Bücher und Schriftrollenfragmente lagern in den Bibliotheken, aber nur wenige davon sind den Kochkünsten gewidmet. Darunter das von dem orkischen Hochadeligen Taurith stammende „Große Buch des Essens“ – und verfasst um 830 E.Z. – und das von einem unbekannten menschlichen Adelsmann geschriebene Werk „Was Sie sehen, ist das, was Sie essen“, dessen Entstehungsdatum vor 600 E.Z. liegen muss. Beide Bücher beinhalten einige recht seltsame Rezepte und viele der Zutaten sind heutzutage auch nur noch schwer aufzufinden. Geschrieben in sehr alte Sprache, lassen sich die beiden Werke stellenweise nur schwer oder gar nicht übersetzen, so dass einiges bei der Übertragung in eine der modernen Sprachen Mittelerdes verloren geht. Dennoch biete sie dem geneigten Leser eine höchst interessante Lektüre, auch jenen, die sich nicht für die Kunst des Kochens begeistern können. Denn sie sind zeitgenössische Dokumente, die uns einen Einblick in die Geschichte unserer Welt gewähren.
Aus „Das Große Buch des Essens“
von Taurith, um 830 E.Z.:
Goblin in Senfsauce
Töte einige Goblins. Köpfe, Hände und Füße entfernen. Dann in eine große Pfanne geben und zusammen mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und etwas Schinken anbraten. Die Pfanne vom Feuer nehmen, sobald die Goblins braun werden. Zwiebelringe in einen Topf mit Wasser geben und einige Minuten kochen. Topf vom Feuer nehmen, sobald die Zwiebelringe weich sind. Die Goblins mittels eines Pinsels mit Senf bestreichen, bis die gesamte Haut bedeckt ist. Anschließend die Zwiebelsoße über die Goblins gießen. Warm servieren. Falls das Goblinfleisch lieber etwas pikanter gewünscht wird, dem Gericht mit klein geschnittenem Chilli etwas Schärfe verleihen.
Rührei von Harpyien
2 – 5 Harpyieneier stehlen, Eigelb und Eiweiß schlagen und würzen, dann mit etwas Fett in die Pfanne geben. Ständig mit einem Holzlöffel gleichmäßig umrühren, bis das Ei allmählich fester wird. Pfanne vom Feuer nehmen und ein wenig abkühlen lassen. Zusammen mit etwas Brot warm servieren.
Gulasch vom Riesen-Räuberlama
Zuerst mit einer Gruppe von Freunden ein Riesen-Räuberlama erlegen. (Grundsätzlich gilt: Ein Riesen-Räuberlama reicht für acht Personen.) Gehen Sie dabei sehr vorsichtig vor, denn das Räuberlama ist eine gefährliche Kreatur. Nehmen Sie sich vor der giftigen Spucke des Lamas in Acht und tragen Sie bei der Jagd stets eine Schutzbrille!
Häuten und weiden Sie das Riesen-Räuberlama aus, aber erst nachdem Sie es getötet haben. Das Lama mit etwas Wasser in einen großen Topf geben und mehrere Stunden lang kochen. Den Topf vom Feuer nehmen, sobald sich das Fleisch grau färbt. Das Fleisch von den Knochen lösen, klein schneiden und in einem Topf beiseite stellen.
Zwiebeln, Ingwer, Pfeffer, Muskat, Salz, Essig und ein wenig Wein in einen sehr großen Topf geben. Mehrere Maß Wasser und eine Hand voll geriebene Eichhörnchen (auch diese vorher töten) dazugeben, dann eine halbe Stunde köcheln lassen. Topf vom Feuer nehmen. Das Lamafleisch in einer riesigen Bratpfanne mehrere Minuten lang anbraten, mindestens bis das Fleisch sich dunkelbraun färbt. Das Fleisch zu der Soße geben. Gut umrühren und servieren.
In Bacon gewickelter Basilisk
Einen Beutel über den Kopf eines Basilisk ziehen und den Basilisk anschließend töten. Basilisk häuten und ausweiden, dann mit Zwiebeln, Äpfeln, Salz, Pfeffer und Zimt stopfen. Speckscheiben um den Basilisk wickeln und mit einer Schnur fest verschnüren. Den Basilisken ins Feuer werfen und 15 Stunden braten lassen (Basiliskenfleisch ist ziemlich feuerresistent, deshalb dauert dieser Vorgang etwas länger). Heiß servieren – Denken Sie daran, jeden Augenkontakt mit dem Essen zu vermeiden.
Wie Sie erkennen dürften, sind die Rezepte allesamt etwas merkwürdig. Tatsächlich sehen manche Hstoriker das Buch als eine Fälschung an. Andere wiederum meinen, manche Passagen wären schlicht falsch übersetzt, wohl aufgrund der altertümlichen Ausdrucksweise. Hinsichtlich des älteren Buches jedoch – „Was Sie sehen, ist das, was Sie essen“ –, halten sich selbst die bekanntesten Forscher bedeckt. Dieses Werk wurde bei Ausgrabungen in den Ruinen eines antiken Dorfs entdeckt und befand sich in einem sehr schlechten Zustand: Viele Seiten fehlten und der Rest wies starke Wasserschäden auf. Zudem ist das Buch in einem sehr alten Menschendialekt geschrieben, der seit Jahrhunderten nicht mehr gesprochen wird. Dennoch haben Forscher es geschafft, einige Teile des Buchs zu entziffern und zu kopieren.
Aus „Was Sie sehen, ist das, was Sie essen“
Verfasser unbekannt, vor 600 alter Zeit:
Flambierte Vampirtarte
1 – 2 Vampire
1 Holzpflock (angespitzt)
55 Knoblauchknollen
3 Zwiebeln
Petersilie
Absinth
Vampir mit dem Holzpflock pfählen. Damit Vampir im Zustand der Lähmung verbleibt, Pflock im Vampir stecken lassen. Den Vampir zusammen mit Knoblauch, Zwiebeln, Absinth und Petersilie (eine Handvoll) in einen großen Topf geben. Den Topf bei Sonnenaufgang kurz den ersten Sonnenstrahlen aussetzen – in der Regel genügt eine Minute (oder nur eine halbe Minute, wenn das Fleisch medium bevorzugt wird.
Eichhörncheneintopf
50 - 60 Eichhörnchen
10 Gallonen Wasserschäden
3 Tomaten
Salz
Pfeffer
Muskat
Thymian
Die Eichhörnchen in einen großen Topf geben. Tomaten klein hacken und mit dem Wasser dazu geben. Das Ganze eine Stunde lang kochen – währenddessen muss der Eintopf ununterbrochen mit einem Edgar umgerührt werden. [Anmerkung des Übersetzers: Edgar = altertümliche Bezeichnung für einen großen Kochlöffel]
Dann Salz, Pfeffer, Muskat und Thymian dazugeben, die Eichhörnchen müssten jetzt tot sein. Das Ganze noch einmal mit dem Edgar umrühren und anschließend mit etwas Salz nachwürzen. Den Eichhörncheneintopf mit etwas Sahne warm servieren.
Zauberskarabäenknödel
20 Skarabäen
Weizenkleie
Eier
Zwiebeln
Chili
Zucker
Salz
20 Zauberskarabäen sammeln und Flügel und Fühler entfernen. Eier, Weizenkleie und etwas Wasser in eine Schüssel geben und zu einem Teig verrühren. Die Zwiebeln klein hacken und in den Teig einkneten. Zusammen mit etwas Teig die Skarabäen einzeln zu Knödeln formen. Anschließend die Knödel auf dem Feuer dunkelbraun rösten. Die Knödel von der Feuerstelle nehmen und mit etwas Zucker und Salz würzen. Um den intensiven Käfergeschmack zu mildern, die Knödel mit saurer Sahne und Essig servieren.
Haftungsausschlussklausel:
Selbst der abenteuerlustige Leser wird gestehen, dass diese Rezepte etwas seltsam sind. Wie empfehlen, die Rezepte niemals ohne weitere Nachforschungen auszuprobieren. Der Herausgeber dieser Schrift lehnt jegliche Verantwortung für eventuell eintretende geistige oder physische Schäden ab. Sollten Sie allerdings so „mutig“ sein, eines dieser Rezepte auszuprobieren und das Ergebnis selbst zu kosten, würden wir gern von Ihnen hören.
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